„Zwischen Palast und Schloss“

Ein Triptychon von Ingrid Sprenger, Manfred Töpfer und Christine Rinaldi

 

Die jahrelangen Diskussionen über den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses anstelle des inzwischen abgerissenen Palastes der Republik haben 3 Künstler inspiriert, gemeinsam 1 Triptychon zu gestalten.

Die künstlerische Herausforderung, ein Gesamtkunstwerk mit unterschiedlichen Techniken (Fotografie, Malerei) zu gestalten, wurde mit Kreativität und Disziplin gelöst. Als Basis für das Kunstwerk diente eine Fotografie des "Palazzo prozzo", die von Manfred Töpfer am PC verfremdet und dreigeteilt wurde. Die Bildmitte des Triptychons wurde in Form einer Fotocollage mit neuen Stilelementen ergänzt und auf Leinwand gedruckt. Die Malerinnen Ingrid Sprenger und Christine Rinaldi übernahmen die beiden Seitenteile und interpretierten das Thema in Acryltechnik. Das im Jahr 2009 fertiggestellte Werk (Größe 270x135 cm) ist ein Original aus einem Guss, das dennoch den Stil von 3 unterschiedlichen Künstlern erkennen lässt.

 

Die thematische Auseinandersetzung rückte einen zentralen Punkt in den Vordergrund: „Macht“ und ihre baulichen Konsequenzen. Architektonische Elemente aus der wechselnden Baugeschichte zeigen die Vergänglichkeit im ewigen Machtkarussell. Nachdenklich blickt Walther von der Vogelweide auf „Erichs Lampenladen“ mit visionären Schlosselementen - ein politisch-historisches Verwirrspiel. Auch der „Alex“ hat schon seine Bodenhaftung verloren. In dem bereits zum Teil abgebauten Gebäude fand die Ausstellung über die Terrakotta-Armee des ersten Kaisers von China statt – ein Relikt einer ebenfalls untergegangenen Epoche.

 

Das Anliegen der Künstler ist es, auf den Umgang mit Macht und ihre Vergänglichkeit bildhaft hinzuweisen. Das Volk ist wie immer der Zahlmeister für die Selbstdarstellung einzelner Machthaber und Regierungen. Sind wir wirklich „Macht-Los“ ?

 

Ein nachdenklicher Beitrag – mehr als 30 Jahre nach der deutschen Einheit.